Neubau eines Ensembles von vier Wohngebäuden mit gemeinsamer Tiefgarage
Wohngebäude "Alte Döhrener Straße" Hannover
Neubau eines Ensembles von vier Wohngebäuden mit gemeinsamer Tiefgarage
- Fakten
- Essay
Bauwerk:
- Bauwerkstyp:
- Wohngebäude mit Tiefgarage
- Baujahr:
- 2016 - 2018
- Lage:
- Hannover, Südstadt
- Konstruktion:
- Massivbau, Mauerwerk und Stahlbeton | Tiefgründung mit Vollverdrängungspfählen
- Abmessungen:
Geschossfläche: 10.800 m²
Tätigkeiten:
- Tragwerksplanung
- Genehmigungsplanung und ingenieurtechnische Bearbeitung der Ausführungsplanung
Auszeichnungen:
- Preisträger des Deutschen Architekturpreis 2021
Link zur Webseite des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung - Preisträger Niedersächsischen Staatspreis für Architektur 2020
Link zur Webseite der Architektenkammer Niedersachsen - 1. Preis Einladungswettbewerb „Alte Döhrener Straße“ 2014
Leistungszeitraum:
2015 - 2017
Visualisierung: SMAQ Architektur und Stadt GmbH
Aufgabenstellung
In Hannovers Südstadt in der Alte Döhrener Straße wird ein Ensemble aus 4 Wohngebäuden mit Tiefgarage in unmittelbarer Nähe zum Maschsee errichtet. Aus einem Wettbewerb für die Bebauung des ca. 5.300 m² großen Areals ist die Errichtung einer Gruppe von viergeschossigen Punkthäusern vorgesehen, die zueinander versetzt und zum Teil ineinander verschachtelt sind. Die vier einzelnen Häuser A bis D bieten Raum für 63 Wohnungen. Besonderes Merkmal der Gebäude sind die aufwendig gestalteten Fassaden mit ihrem prägnanten, roten Klinkerstein. Gestalterisch werden diese von einem gleichmäßigen, geschosshohen Raster geordnet.
Wir bearbeiteten gemeinsam mit Furche Geiger Zimmermann Tragwerksplaner GmbH für Gerlach Wohnungsbau-Unternehmen GmbH & Co. KG in diesem Projekt die Genehmigungsstatik und wirken in der Ausführungsplanung mit.
Tragwerk
Die Tragwerksplanung umfasst 4 Wohngebäude. Die einzelnen Gebäude sind ca. 12 m hoch, weisen jeweils eine Grundfläche von 20 x 20 m auf und haben ein gemeinsames Untergeschoss, das vorwiegend als Tiefgarage ausgelegt wird.
Das Haupttragwerk besteht aus 2 inneren Tragringen aus Stahlbetonwänden auf denen die Stahlbetonflachdecken lagern. Die Außenwände sind aus Mauerwerk bzw. Stahlbeton und werden mit einer Klinkerfassade verkleidet. Die wechselnden Öffnungen der Lochfassade werden durch ein gleichmäßiges Raster in den Klinkersteinen gegliedert.
Die verschachtelte Lage von drei Punkthäusern, die Anordnung eines großzügigen Arkadengangs in den Eingangsbereichen im Erdgeschoss sowie das darunter befindliche gemeinsame Untergeschoss stellten besondere Anforderungen an die Tragwerksplanung. Mit zahlreichen wandartigen Trägern aus Stahlbeton, im 1.Obergeschoss und Erdgeschoss, ist zusammen mit einem Trägerrost aus Stahlbetonunterzügen die Abfangung der oberen Geschosse erfolgt. Eine Positionierung der schlanken Stahlbetonstützen angepasst auf die Stellplatzanordnung im Tiefgeschoss konnte so realisiert werden.
Gründung
Die Gründung erfolgt über ca. 220 Vollverdrängungspfählen und einer Stahlbetonbodenplatte mit einer Dicke von 0.4 bis 1.0 m. Aufgrund der Lage des Bauwerkes im Überschwemmungsgebiet der Leine und den hoch anstehenden Wasserspiegelhöhen wird das Untergeschoss als „Weiße Wanne“ gegen drückendes Wasser ausgeführt. Die Pfahlgründung dient neben dem vertikalen Lastabtrag auch zur Auftriebssicherheit im Hochwasserfall.