Neubau einer Holzhallenkonstruktion mit Toranlage
WDL Luftschiffhangar Essen-Mülheim
Neubau einer Holzhallenkonstruktion mit Toranlage
- Fakten
- Essay
Bauwerk:
- Bauwerkstyp:
- Ingenieurbauwerk
- Baujahr:
- 2022
- Lage:
- Mülheim an der Ruhr
- Konstruktion:
- Brettschichtholz- Hallenkonstruktion
- Straße:
- Lilienthalstraße 8, 45470 Mülheim an der Ruhr
- Abmessungen:
Grundfläche: 45,00 m x 92,00 m
Bauwerkshöhe: 26,00 m
Volumen: 71.000 m³
- Inbetriebnahme:
- 2023
- Fertigstellung:
- 2022
Tätigkeiten:
- Tragwerksplanung
- Planung und Durchführung von Belastungsversuchen (am Fachwerkknoten)
Auszeichnungen:
Ausgezeichnet mit dem Ingenieurbaupreis 2024
Nach Rückbau des ursprünglichen Hangars wurde an selbiger Stelle ein Neubau einer Multifunktionshalle als Luftschiffhangar und Veranstaltungsbereich errichtet. Die Kubatur des neuen Hangars orientiert sich an der bestehenden Halle und entsteht eins zu eins auf dem Fußabdruck des Bestandsgebäudes, es erfolgt also keine weitere Flächenversiegelung.
Anforderungen an dem Bau des neuen Hangars waren, möglichst den Kriterien der Kreislaufwirtschaft zu entsprechen, nachwachsende und recyclingfähige Baustoffe zum Einsatz kommen zu lassen und eine DGNB-Zertifizierung anzustreben.
Die Trägerkonstruktion besteht ausschließlich aus Holz und 557 Tonnen Holz aus deutschen Wäldern kommen in diesem Projekt für das Tragwerk als Holz-Fachwerkkonstruktion zum Einsatz. 15 Zweigelenkbogen als Fachwerkkonstruktion aus Brettschichtholz überspannen eine beeindruckende Spannweite von 42 m. Diese Dachtragschale wurde aus Brettsperrholz gefertigt. Das Besondere bei den Fachwerkträger ist unter anderem, dass diese auch an den insgesamt 592 Knotenpunkten als Holzverbindung realisiert werden.
Der Aushub der Fläche und der Fundamente betrug knapp 8.000 Kubikmeter. Die alten Fundamente wurden vor Ort gebrochen und als Recyclingmaterial wieder verwendet. Direkt auf der Baustelle wurde das Material zerkleinert, sortiert und als Unterbau für den Hallenboden wieder verwendet. Dieser wird aus gebrauchten Beton-Großformatplatten, die an einer Logistikfläche in Mülheim ausgebaut und abgeholt werden, ausgeführt.
Insgesamt werden durch gezielte Auswahl von Materialien wie auch durch die Wiederverwendung von Baustoffen 156 Tonnen CO2 eingespart. Nicht zuletzt stammen alle an diesem Projekt beteiligten Partner aus Mülheim an der Ruhr oder Umgebung.