Die längste semi-integrale Talbrücke der DBAG, beeindruckt sowohl durch ihre Größe als auch durch ihre schlanke Ausführung.
Unstruttalbrücke
Die längste semi-integrale Talbrücke der DBAG, beeindruckt sowohl durch ihre Größe als auch durch ihre schlanke Ausführung.
- Fakten
- Essay
Bauwerk:
- Bauwerkstyp:
- Eisenbahnbrücke
- Baujahr:
- 2007 - 2012
- Lage:
- Wetzendorf/Wennungen
- Konstruktion:
- semi-integrale Talbrücke, Spannbeton
- DB-Strecke:
- 5919 NBS Erfurt – Leipzig/Halle, km 246,0-248,7
- Abmessungen:
Brückenlänge: 2668,0 m
Brückenbreite: 13,0 m
Höhe über Gelände: 50,0 m
Größte Stützweite Überbau: 58,0 m
Größte Stützweite Bogen: 108,0 m
- Inbetriebnahme:
- 2015
Tätigkeiten:
- Planung Entwurf, Genehmigung und Ausschreibung (2006 - 2007) bei der DB ProjektBau GmbH
- Entwicklung und Umsetzung eines Monitoringkonzeptes zur Auswertung statischer und dynamischer Kenngrößen am Tragwerk und der festen Fahrbahn
- Messtechnische Erfassung von Dehnungen, Verformungen, Kräften, Klimagrößen, Neigungen und Beschleunigungen
- Automatische Erkennung von Zugüberfahrten
- Automatische Datenfernübertragung
- Automatisierte Messdatenaufbereitung
Auszeichnungen:
Innovationspreis der DB ProjektBau GmbH
Veröffentlichungen:
Innovative Grossbruecken im Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsverkehr am Beispiel der Neubaustrecke Erfurt-Leipzig/Halle
Beton- und Stahlbetonbau 104 (2009), Heft 11, S. 782 - 789
DOI: 10.1002/best.200900046Link zum Artikel
Leistungszeitraum:
2006 - 2021
Tragwerk
Das Tragwerk der Unstruttalbrücke besteht aus vier aneinander gereihten fugen- und lagerlosen 10-Feldträgern von je 580 m Länge, die rahmenartig mit den Pfeilern und dem Bogen verbunden sind. In Systemmitte sind die einzelnen Durchlaufträger mit je einem sprengwerkartigen Stahlbetonbogen mit einer Spannweite von 108 m verschmolzen, die der Abtragung der Brems- und Anfahrkräfte dienen. In den Randbereichen wird das Bauwerk durch Dreifeldträger ergänzt, die an den Widerlagern horizontal unverschieblich gelagert sind. Die Regelstützweite der Überbauten beträgt 58 m.
Pfeilerausbildung
Die für das Bauwerk erforderlichen 41 Pfeiler werden als schlanke Pfeilerscheiben ausgebildet, welche den Fahrbahnträger in Querrichtung wirkungsvoll aussteifen und gleichzeitig eine ausreichende Nachgiebigkeit in Brückenlängsrichtung zur Aufnahme von Zwangsverformungen besitzen. Eine Besonderheit stellen die sogenannten Trennpfeiler dar, die als zwei 0,60 m schlanke und 26 m hohe Stahlbetonscheiben jeweils die Enden der Durchlaufträger unterstützen. Getrennt durch eine Bauwerksfuge von 0,40 m nehmen diese Scheiben die Zwangsverformungen des Überbaus aus Temperatur, Kriechen und Schwinden sowie aus der Vorspannung auf.
Durchführung Monitoring:
Aufgrund der von der Rahmenplanung abweichenden integralen Bauweise hat das Eisenbahnbundesamt eine messtechnische Überwachung sowie die zugehörige Auswertung gefordert.
Durch Langzeitmessungen werden an der Unstruttalbrücke insbesondere die monolithischen Anschlussbereiche der schlanken Pfeilerscheiben an den Überbau überwacht. Die im Bauwerksmonitoring ermittelten Daten werden anschließend mit den statisch angesetzten Werten verglichen und bewertet.
Im Rahmen der Hochtastfahrten erfolgen auf der Unstruttalbrücke dynamische Kurzzeitmessungen zur Ermittlung der Eigenfrequenzen, Eigenformen sowie der zugehörigen Dämpfungen.