Experimenteller Tragfähigkeitsnachweis historischer Brückenelemente

Bauwerkstyp
historische und denkmalgeschützte Fußgängerbrücke
Baujahr
1833 (Instandsetzung 2014)
Lage
Weimar, Park an der Ilm

Kettenbrücke im Park an der Ilm

Experimenteller Tragfähigkeitsnachweis historischer Brückenelemente

  • Fakten
  • Essay

Bauwerk:

Bauwerkstyp:
historische und denkmalgeschützte Fußgängerbrücke
Baujahr:
1833 (Instandsetzung 2014)
Lage:
Weimar, Park an der Ilm
Konstruktion:
Kettenbrücke mit verformbarem Stahlhängewerk
Abmessungen:

Stützweite: 14,8 m

Lichte Weite: 13,2 m

Überbaubreite: 2,0 m

Tätigkeiten:

  • Planung und Durchführung von Zugversuchen zum experimentellen Nachweis der Tragfähigkeit an den historischen Kettengliedern und Zugbändern

Auszeichnungen:

Deutscher Brückenbaupreis 2018

Leistungszeitraum:

2013 - 2014

Die 1833 errichtete Brücke im Park an der Ilm, Weimar, ist eine der wenigen noch erhaltenen Kettenbrücken. Sie stellt als Bauwerk und im Kontext des von Johann Wolfgang von Goethe konzipierten Landschaftsparks ein identitätsstiftendes Denkmal dar. Die Brücke wurde durch das Hochwasser 2013 stark beschädigt und sollte nach ersten Planungen durch einen Neubau aller Kettenglieder ersetzt werden, da die Tragfähigkeit der Brücke rechnerisch nicht nachgewiesen werden konnte. Durch experimentelle Voruntersuchungen an den originalen Kettengliedern war die Machbarkeit einer denkmalgerechten Restaurierung nachweisbar. Im Zuge der Realisierung wurde die Tragfähigkeit sämtlicher Kettenglieder im Versuch bestätigt. So sind heute wieder alle originalen Kettenglieder und Zugbänder in ihrer ursprünglichen Form zusammengefügt. Die individuelle und ingenieurtechnisch geprägte Herangehensweise führte unter denkmalpflegerischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten zum Erhalt eines bedeutenden Denkmals.

Das innovative Vorgehen und der verantwortungsvolle Umgang mit der Bausubstanz wurden 2018 mit dem Deutschen Brückenbaupreis in der Kategorie Fußgängerbrücke gewürdigt.