BIM im Fachbereich Diagnostik

Torsten Harke Artikel veröffentlicht: 01.12.2021

Strukturierte Datenablage und Verknüpfung heterogener Daten als Basis einer kollaborativen Arbeitsweise.

BIM ist schon lange nicht mehr nur ein Werkzeug der Neubauplanung. Zunehmend werden auch Planungsprozesse im Bestand durch die Methoden des BIM unterstützt. Grundlage für diese Prozesse bilden 3D-Bauwerksmodelle sowie Bestands- und Zustandsinformation, die unter anderem aus diagnostischen Untersuchungen resultieren können. Bei Marx Krontal Partner legen wir den Fokus darauf, wie Bestands- und Zustandsdaten unterschiedlicher Quellen über BIM-Modelle zusammengeführt, visualisiert und nutzbar gemacht werden können.

 

Bereitstellung der Informationen mit BIM

Eine zentrale Aufgabe ist die Integration der erhobenen Daten der Bauwerksdiagnostik in BIM-Modelle. Ergebnisse und wesentliche Informationen werden auf Basis einer strukturierten Datenablage attribuiert und somit im kollaborativen BIM-Prozess für alle Projektbeteiligte verfügbar. Auf Basis der Visualisierung im dreidimensionalen Raum sind realitätsgetreuere und objektivere fachliche Aus- und Bewertungen sowie Ableitungen für weiterführende Planungen möglich. Durch die lagegetreue Verortung sämtlicher Ergebnisse können beispielsweise komplexe räumliche Zusammenhänge erkannt und bewertet werden.

Bereitstellung der Ergebnisse aus diagnostischen Untersuchungen an einem Brückenhohlkasten im BIM

Weiterentwicklung der BIM-Anwendungen in der Diagnostik

Eine Herausforderung stellt die Zusammenführung der aus überwiegend zerstörungsfreien und zerstörungsarmen Untersuchungen erhobenen Daten dar. Aufgrund der verschiedenen Verfahren und Messgeräte wird hierbei ein umfangreicher und heterogener Datenbestand erzeugt. Die Implementierung in ein BIM-Modell ist daher nicht trivial und gegenwärtig nicht Stand der Technik. Die zu integrierenden Datentypen sind in vielen Fällen nicht Bestandteil des IFC-Standards. Aus diesem Grund ist die Datenintegration ein wichtiger Schwerpunkt verschiedener Forschungstätigkeiten von Marx Krontal Partner.

 

Bestandsmodell ergänzt durch eigene Scans und Überlagerung der Ergebnisse zerstörungsfreier Untersuchungen

Da von Bestandsbauwerken zumeist keine 3D-Modelle vorliegen, werden unter Anwendung moderner Erfassungstechniken wie Laserscanning grundlegende 3D-Bestandsmodelle erstellt. Mit den Ergebnissen der durchgeführten Bauwerksuntersuchungen kann das zugrundeliegende 3D-Modell (3D as-planned) präzisiert, erweitert und somit wesentlich stärker dem realen Bauwerk nachempfunden werden (3D as-built, 3D as-maintained). Die Bauwerksuntersuchungen generieren auch Informationen über das Innere und die Struktur eines Bauwerks, die sogenannten "Structural Information"-Daten. Marx Krontal Partner sieht noch Forschungsbedarf bei der Frage, wie diese Daten so effizient wie möglich in BIM integriert und in den Prozessen genutzt werden können. Diese Herausforderung geht das Unternehmen im durch das BMDV geförderten Forschungsprojekt openSIM an.

Nähere Informationen dazu finden Sie hier: https://marxkrontal.com/de/opensim.html